BLICK HINTER DIE KULISSEN:

Interview mit dem Teamchef in der Abkanterei Tomislav Mijatovic:

Warum hast du dich bei Trunz beworben? 

Ich bin in Wittenbach zur Schule gegangen und mein Vater war ein langjähriger Trunz-Mitarbeiter. Als ich jünger war, so zehn oder elf Jahre, wollte ich mir etwas Sackgeld dazuverdienen. Mein Vater fragte dann bei Trunz nach, ob es eine Möglichkeit gäbe, dass ich als junger Bub irgendwo mithelfen könnte. Mich hat das damals auch schon interessiert, wo und was mein Vater arbeitet, und Trunz hat das dann ermöglicht. Vom ersten Tag an fand ich es spannend. Ich durfte unter Anleitung eines Vorarbeiters kleine Hilfsarbeiten übernehmen, zum Beispiel Werkstücke nach Bearbeitungsvorgängen entgraten. So konnte ich etwas tun, was mir Spass machte, und ein kleines Sackgeld dazuverdienen. Nach der Schule stand für mich dann schnell fest, dass ich meine Ausbildung gern bei Trunz machen möchte.

Wie lange arbeitest du schon bei Trunz?

 Inzwischen arbeite ich 20 Jahre bei der Firma Trunz.

Was gefällt dir an deiner Tätigkeit als Teamchef in der Abkanterei?

Ich arbeite schon lange mit Metall und im Bereich Abkanten. Über die Zeit habe ich so einen enormen Erfahrungsschatz angehäuft. Ich habe, wie jeder Mensch, Fehler gemacht, und aus diesen gelernt. Heute kenne ich mich mit den verschiedenen Metallen, die wir verarbeiten − z. B. Edelstahl, Chromstahl oder verschiedene Aluminiumsorten − sehr gut aus. Ich weiss, wie welches Material auf welchen Bearbeitungsvorgang reagiert. Meine Tätigkeit gibt mir nun die Möglichkeit, meine Erfahrungen in meinem Team weiterzugeben. Ich habe ein gutes Team mit tollen Kollegen. Ich mag es, meine Kenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben und so einen hohen Qualitätsstandard bei unseren Arbeiten aufrechtzuerhalten.

Welche Fähigkeiten oder Interessen braucht man deiner Erfahrung nach besonders für den Job?

Also, man muss auf jeden Fall das Material, mit dem wir arbeiten, mögen. Die verschiedenen Metalle faszinieren mich − ich habe sie gern in der Hand und verarbeite sie einfach gern, präzise und auf einem hohen Qualitätsniveau. Diese Liebe zum Metall ist auf jeden Fall wichtig. Dazu braucht man ein gutes Vorstellungsvermögen − man muss ein gutes Verständnis davon haben, wie das flache Blech in eine dreidimensionale Form gebracht werden kann, wie es final aussehen soll und welche Schritte nötig sind, um vom Ausgangszustand zum vorläufigen Endzustand zu kommen. Und auf der anderen Seite muss man gern und gut mit Menschen umgehen können. Als ich Teamchef wurde, bekam ich die Chance, an einem Führungstraining teilzunehmen, was mir unglaublich viel gebracht hat. Dadurch kann ich mein Team besser motivieren, besser kommunizieren und allfällige Konflikte bereits im Vorfeld entschärfen. Für meinen Job muss man Metalle und Menschen einfach mögen.

Was war das Lustigste oder auch Ungewöhnlichste, was dir schon einmal in diesem Job passiert ist?

Eigentlich gibt es da kein Einzelereignis.

Auf welchem Gebiet würdest du vielleicht gern eine Weiterbildung machen?

Vor drei Jahren sagte ich ja bei der Firmenleitung, dass ich gern mehr Verantwortung übernehmen möchte, weshalb ich heute Teamchef bin. Damals durfte ich dieses tolle Führungstraining machen. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir vorher nie so viele Gedanken um Weiterbildungen gemacht, aber dieses Führungstraining war ein Augenöffner. Heute bin ich sehr zufrieden mit meinem Job, könnte mir aber eine vertiefende Weiterbildung auf dem Gebiet der Mitarbeiterführung durchaus vorstellen. Und da wäre ja noch meine Liebe zum Metall − eine spezifische Weiterbildung auf dem Gebiet der Metalle und deren Verarbeitung fände ich auch noch spannend, um meine fachliche Kompetenz noch weiter auszubauen.

Du darfst dir etwas wünschen: Was sollte anders in deinem Job sein, damit er dir noch mehr Spass macht?

Ganz ehrlich: Ich mache meinen Job seit 20 Jahren. Ich durfte Weiterbildungen machen und Teamchef werden. Mit Menschen und Metallen zu arbeiten, macht mir grosse Freude, und so kann ich ehrlich sagen, dass ich rundum völlig wunschlos zufrieden bin mit meiner Tätigkeit.

Was ist deine liebste Freizeitbeschäftigung?

Ich sage immer, dass ich zwei liebste Freizeitbeschäftigungen habe: meine Familie und Fussball. Fussball spiele ich ja schon, seit ich klein bin. Ich habe beim FC Wittenbach angefangen und zwischenzeitlich aktiv beim FC St. Gallen gespielt. Heute habe ich noch einen Spielerpass bei FC Wittenbach, aber zwischenzeitlich habe ich mich meiner Trainertätigkeit gewidmet. Nachdem ich mein Trainerdiplom erworben habe, war meine erste Trainerstation auch beim FC Wittenbach. Dann habe ich über vier Jahre die Jugend des FC Gossau trainiert, aber der Zeitaufwand für diese Tätigkeit war enorm. Da war dann auch meine Familie nicht ganz einverstanden, und ohne den Rückhalt durch die Familie, lässt sich so etwas nicht ernsthaft umsetzen. Zum Glück habe ich dann ein tolles Angebot bekommen: Ich durfte vor zwei Jahren Assistenztrainer beim FC Abtwil für die zweite Liga werden. Das ist eine tolle Tätigkeit – ein schöner Ausgleich zur Arbeit –, und das macht mir viel Freude. Hier ist auch meine Familie voll und ganz damit einverstanden. Letztlich ist das ja auch keine Einbahnstrasse: Wenn ich einen schönen Ausgleich zu meiner Arbeit habe und einem tollen Hobby nachgehen kann, dann bin ich auch daheim für meine Familie ausgeglichener. Meine Familie hat dann etwas weniger Zeit mit mir, aber dafür eine schönere Zeit. Qualität ist auch hier wichtiger als Quantität. Ich glaube, wir haben so eine gute Balance gefunden, mit der wir alle glücklich sind. Mein kleiner Sohn ist sechs Jahre alt und spielt nun auch schon begeistert Fussball, was mich sehr freut. Und meine Tochter hat Freude in der Schule und bekommt ständig super Noten. Meine Freizeit − Fussball und Familie − läuft richtig gut, würde ich sagen ...

Welchen Ort auf der Welt würdest du gern einmal bereisen − und warum?

Auf jeden Fall! Und wir waren sogar schon einmal dort. Vor einigen Jahren durften wir unseren Urlaub auf den Malediven verbringen. Das ist bis heute ein Sehnsuchtsort geblieben. Nette Menschen, spektakuläre Inseln, Ruhe, wunderschönes Wasser, Wärme, gutes Essen. Das ist unsere Vorstellung vom Paradies, und da möchte ich unbedingt irgendwann nochmal hin ...

Welches Essen/Getränk ist für dich Heimat? Und kochst du auch selbst?

Diese Antwort ist einfach. Meine Familie stammt ja aus Kroatien. Und es gibt eine Sache, einen Geruch und einen Geschmack – immer, wenn ich den erlebe, gehen meine Gedanken sofort zurück zu meiner Familie, zu meinen Freunden und zu den grossen Festen in Kroatien − und das ist ganz klar über Feuer gegrilltes Spanferkel! 

Gibst du uns noch einen Tipp: Welches ist das beste Bier, das du je probiert hast? 

Das erste Bier, welches ich trinken durfte, war unser regionales Schützengarten. Ich trinke nur selten alkoholische Getränke, vorwiegend bei sozialen Anlässen, und ich mag generell gute Weine. Aber nach wie vor ist Schützengarten mein liebstes Bier.

Wir danken uns bei Tomislav Mijatovic für seine Zeit. 

Tomislav Mijatovic

Teamchef Abkanterei 

«Ich habe ein gutes Team mit tollen Kollegen. Ich mag es, meine Kenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben und so einen hohen Qualitätsstandard bei unseren Arbeiten aufrechtzuerhalten.»